Angerichtet: Der Landbote zu Gast im Munotblick
“Umami” im Mund und Gefühl
Ein Bericht mit Bildern von Eva Wanner vom 11.7.2021
Der Duden definiert «umami» als «in einer Geschmacksrichtung liegend, die weder süss noch sauer, bitter oder salzig ist». Das stimmt wohl, wird dem Geschmackserlebnis aber nicht ansatzweise gerecht. Wir halten uns deshalb an die japanische Übersetzung: wohlschmeckend, köstlich.
«Umami hoch 3» heisst eine der Vorspeisen, die im Restaurant Munotblick (nomen est omen) in Feuerthalen kredenzt wird. Ravioli mit Büffelricotta, eingelegte Shitaki-Pilze und Burrata treffen auf Röstzwiebelöl (18.-) – sie performen auf der Zunge einen feinen Tanz und lassen einem nicht nur mit dem Geschmack, sondern auch dem Gefühl «umami» zurück.
Der «neu interpretierte Caesarsalat» (16.-) überrascht als Vorspeise ebenfalls mit verschiedenen Komponenten und Konsistenzen. Obwohl hier nobel gegessen wird, können die Testerinnen es nicht lassen: Dank dem Brot, das zur Vorspeise gereicht wurde, bleibt kein Tropfen Sauce im Teller zurück.
Die gewählten Hauptspeisen lesen sich nicht nur gut, sie sind es auch. Das Lammrack aus Irland (52.-) kommt wie gewünscht Medium auf den Teller und ist umrahmt von vielen kleinen Side-Kicks, jeder einzelne für sich auf den Punkt zubereitet. Die Zwiebel-Jus kann selbst portioniert werden – oder weggelassen, wer das zarte Fleisch pur geniessen möchte. Auf einem separaten Teller die Polenta, die erst auf der Gabel und dann im Mund fluffig zerfällt.
Das Lachsforellenfilet (44.-) stammt ganz aus der Nähe; aus der Zucht des Quellparks Kundelfingerhof im thurgauischen Schlatt. Es zerfällt unter dem Fischmesser wie Butter, eine feine Würze verleiht ihm die Wasabi-Crème.
Die Rechnung am Ende des Abends ist zwar satt, aber wir sind es auch. Und glücklich – dieses Essen war es definitiv wert. So unscheinbar der «Munotblick» von aussen scheinen mag, im Innern verbirgt sich «umami» und viel, viel mehr.
Ein herzliches Dankeschön an den Landboten für diesen tollen Bericht!